Die alte Gedächtniskirche
Warum müsste eigentlich jedes Jahr am Vormittag des 2. April die große Glocke der Gedächtniskirche läuten? Ein Blick in die „Stiftungsurkunde der alten Gedächtniskirche gibt die Antwort: Dort ist verfügt, dass die Evang. Gesamtkirchengemeinde Stuttgart sich unter anderem verpflichtet „alljährlich am 2. April als dem Todestag von Frau von Jobst die große Glocke der Kirche läuten zu lassen und auch, dass „der Kirche die Bezeichnung »Gedächtniskirche« für alle Zeiten zu erhalten“ sei.
„Möge diese Stiftung – so schließt die Stiftungsurkunde - das Gedächtnis einer allzufrüh verstorbenen, wahrhaft edlen Frau auch für kommende Geschlechter lebendig erhalten und die Kirche selbst ein Ort der Sammlung und eine Quelle reichen Segens für die Gemeinde werden.“
Die Gedächtniskirche ist also eine Stiftung. Gestiftet wurde sie von Friedrich Heinrich Karl Julius von Jobst zum „Andenken an seine am 2. April 1894 verstorbene treue Gemahlin Frau Mathilde von Jobst, geborene Löffler“ , erbaut in den Jahren 1896-1899 und am Ostermontag, 2. April 1899 in Anwesenheit seiner Majestät des Königs eingeweiht.
Von nun an gab es zwar eine Gedächtniskirche, aber noch keine dazu gehörende Kirchengemeinde. Erst zwei Jahre später, am 16. Juli 1901 wurde auf Erlass des Evangelischen Konsistoriums für die Gedächtniskirche „ein besonderes Kirchspiel errichtet. Dieses umfasste anfänglich 3146 Seelen“.
Das war die Geburtsstunde der Gedächtniskirchengemeinde. Im Teil I der Chronik der Gedächtniskirchengemeinde kann man nachlesen, wie rasant sich die Gemeinde weiter entwickelte und mit ihrem „starken Opfersinn“ eine Diakonissenstation(1914), ein Pfarrhaus (1905-1906), die Waldkirche (1928) und schließlich das Gemeindehaus in der Seidenstraße (1936-1937) erbaute.
Downloads zu weiteren Information
> Die Stiftungsurkunde der alten Gedächtniskirche
(pdf 113 KB)
> Die Geschichte der Gedächtniskirchengemeinde Teil I (pdf 92 KB)